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ESTLAND
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TALLINN
Der belebte Rathausplatz bildet mit dem gotischen Rathaus aus dem 13. Jahrhundert den Mittelpunkt von Tallinns Altstadt. An der beeindruckenden Turmspitze des Gebäudes steht die Figur des 'Alten Thomas' - das Wahrzeichen der Stadt - und auf der gegenüberliegenden Seite des Rathauses befindet sich die (nach jener in > Dubrovnik) zweitälteste noch in Betrieb befindliche Apotheke Europas aus dem Jahr 1422. Unter den zahlreichen sehenswerten Gebäuden der Unterstadt sticht unter anderem das 'Haus der Schwarzenhäupter-Bruderschaft' in der 'Pikk Nr. 26' mit seinem verzierten Portal aus dem 16. Jahrhundert besonders hervor.
Zu den interessantesten Sakralbauten in der Unterstadt zählen die aus dem beginnenden 13. Jahrhundert stammende, spätgotische 'St. Nikolaikirche' (welche heute als Museum und Konzertsaal dient), die 'Heiliggeistkirche' aus dem 14. Jahrhundert und die erstmals im Jahr 1267 urkundlich erwähnte 'Olaikirche', deren Aussichtsplattform am Kirchturm zudem eine wundervolle Aussicht über Tallinn bietet.


Unsere Stadtbesichtigung führt nun auf den 'Domberg' - dem höher gelegenen Teil von Tallinns Altstadt. Hier befand sich im Mittelalter ebenfalls eine Festung, von der heute noch der 'Lange Hermann' aus dem 14. Jahrhundert sowie zwei weitere Wehrtürme und ein Teil der Burgmauer erhalten sind. Das hier befindliche Schloss wurde im 18. Jahrhundert unter der Herrschaft von Russlands Zarin 'Katharina der Großen' errichtet und ist heute der Sitz des estnischen Parlaments.
Die gegenüberliegende Seite des Schlossplatzes wird von der weithin sichtbaren, russisch-orthodoxen Alexander-Newski-Kathedrale mit ihren fünf Zwiebel-türmen eingenommen. Sie stammt aus der Zeit der Russifizierung Estlands gegen Ende des 19. Jahrhunderts und ist ein weiterer Fixpunkt jedes Tallinn-Besuchs.
Am etwa hundert Meter weiter nördlich gelegenen Kirchplatz befindet sich die 'Domkirche'. Die Errichtung des der 'Heiligen Maria' gewidmeten Gotteshauses begann im 13. Jahrhundert, die heute evangelische Kirche wurde aber seitdem mehrmals umgebaut und besitzt nun einen interessanten Stilmix aus Gotik und Barock'. Auch hier bietet sich die Möglichkeit, vom Kirchturm aus das eindrucksvolle Panorama der Stadt zu genießen...
Etwa zwei Kilometer östlich des Zentrums liegt der sehenswerte historische Park von Kadriorg, in welchem neben dem 1718 erbauten berühmten Zarenschlosses (es diente als Sommerresidenz Peters des Großen und seiner Frau Katharina der I.) unter anderem auch das Palais des estnischen Staatspräsidenten und das moderne Kunstmuseum 'Kumu' zu finden sind. Rund vier Kilometer nördlich der Grünanlage liegt der Stadtteil 'Pirita' , wo man die Reste eines Klosters aus dem 15. Jahrhundert samt einer eindrucksvollen Kirchenruine besichtigen kann, und etwa vier weitere Kilometer östlich des Klosters befindet sich der 314 Meter hohe Fernsehturm von Tallinn. Auf seiner Aus-sichtsplattform in 170 Meter Höhe sieht man an klaren Tagen bis zur finnischen Küste. Der im Süden des Landes gelegene 'Suur Munamägi' - Estlands höchster Berg - ist um gerade einmal vier Meter höher...
Wie auch auf unserer 'City Portrait'-Seite über > Helsinki erwähnt, empfiehlt sich ein Ausflug nach Tallinn vor allem in 'kombinierter Form' mit einem Aufenthalt in Finnlands Hauptstadt: Die zahlreichen und schnellen Fährverbindungen zwischen den beiden Städten sind dafür jedenfalls ideal...



Obere Bildleiste (v.l.n.r.):
1. Stadtmauer mit
Olaikirche
2. Kadriorg: Schloss
3. Alexander-Newski-
Kathedrale
Oberes Bild:
Tallinner Rathaus bei Nacht
Unteres Bild:
Damen in Tracht mit Mandel-Verkaufsstand
Tallinn - die Hauptstadt von Estland - war über Jahrhunderte immer wieder ein Zankapfel der Ostseemächte: Anfang des 13. Jahrhunderts von den Dänen zur Stadt erhoben war die Stadt in unregelmäßigen Abständen der willkürlichen Herrschaft von Deutschen, Russen und Schweden ausgesetzt. Nach der Okkupation durch Nazi-Deutschland im 2. Weltkrieg folgte über Jahrzehnte die nicht weniger verhasste Herrschaft der Sowjetunion, bis Tallinn im Jahr 1991 schließlich wieder zur Hauptstadt der unabhängigen, demokratischen Republik Estland wurde.
Sehenswert und berühmt ist vor allem die (unter UNESCO-Welterbeschutz stehende) Altstadt: Mitte des 13. Jahrhunderts wurde das damalige 'Reval' vor allem aufgrund der dort ansässigen deutschen Kaufleute in den Bund der Hansestädte aufgenommen, für die Stadt der Beginn einer lang andauernden wirtschaftlichen Blütezeit. Ein Spaziergang durch das historische Zentrum (bestehend aus der 'Unterstadt' und dem 'Domberg') versetzt den Besucher in die Zeit des Mittelalters...
Insgesamt 300 Jahre dauerte der in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts begonnene Bau der Tallinner Stadtmauer, von der heute noch knapp zwei Kilometer und 26 Türme erhalten sind. Der bekannteste Wehrturm ist die 'Dicke Margarethe' im Norden der Altstadt. Unweit des runden Kanonenturms, in dem heute das estnische Seefahrtsmuseum untergebracht ist, befindet sich auch eine bogenförmige Skulptur zum Gedenken an die hunderten Todes-opfer des im Jahr 1994 gesunkenen Fährschiffs 'Estonia'. Ein weiterer sehenswerter Turm der Befestigungsanlage ist der 'Kiek in de Kök' aus dem 15. Jahrhundert.