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Das Athen der Gegenwart
Bereits 776 v. Chr. wurden in Athen zum ersten Mal Olympische Spiele abgehalten. Unter der Schirmherrschaft von Pierre de Coubertin wurden hier im Jahr 1896 dann die ersten Spielen der Neuzeit ausgetragen. Im Sommer 2004 holte Griechenland schließlich die Olympischen Sommerspiele erneut in die Heimat zurück.
Der Olympia-Sportkomplex (kurz: 'OAKA') liegt im Vorort 'Marousi' (etwa 12 Kilometer nordöstlich des Zentrums) und umfasst insgesamt fünf verschiedene Wettkampfstätten. Dessen  bedeutendstes Bauwerk - das Athener Olympiastadion - wurde bereits 1982 errichtet. Das Oval mit seinen über 70.000 Sitzplätzen wurde für das Mega-Sportevent (nach nicht einmal 20 Jahren) allerdings komplett umgebaut und modernisiert. Es erhielt ein 25.000 m² großes und 17.000 Tonnen schweres Polykarbonatdach (das größte der Welt), entworfen vom spanischen Architekten Santiago Calatrava. Weitere Bauten sind das Wassersportzentrum ('Olympic Aquatic Centre') und das 'Velodrom' (beide wurden 1991 errichtet), die Olympiahalle von 1995 und das 2004 fertiggestellte Tenniszentrum ('Olympic Tennis Centre'). Calatrava prägte mit seinen für ihn typischen Entwürfen das gesamte Gelände und verlieh dem Komplex (unter anderem mit einer 'Stoa' samt Wasserbecken oder dem Haupteingang) schließlich ein einheitliches Ganzes.
Neben dem Bau vieler Sportstätten wurden von der Stadt weitere Großprojekte in Angriff genommen, um eine umfassende Verbesserung der städtischen Verkehrsinfrastruktur zu erzielen. Neben der Errichtung des neuen Flughafens 'Eleftherios Venizelos' war dies vor allem auch der Ausbau des für die meisten Großstadtbewohner attraktivsten Massenverkehrsmittels: Der U-Bahn.
Die Errichtung der Athener Metro ging allerdings - aufgrund ständiger (und teilweise durchaus wertvoller) archäologischer Funde bei den Grabungsarbeiten - nur sehr langsam voran. Bauverzögerungen von einigen Jahren (sogar bei vergleichsweise relativ kurzen Streckenabschnitten) waren schließlich die Folge. Vor einigen Jahren wurde das Grundnetz mit insgesamt 3 Linien endlich fertiggestellt und in Betreib genommen, und die U-Bahn Athens gilt mittlerweile als eine der modernsten in Europa. In einigen Stationen sind die archäologischen Funde aus der Zeit des U-Bahn-Baus ausgestellt, die interessanteste und auch am eindrucksvollsten gestaltete Metrostation samt Ausgrabungen ist 'Syntagma'.
Aber nicht nur die Austragung der Olympischen Spiele oder der Bau der Metro haben Griechenlands Hauptstadt in den letzten Jahrzehnten einen längst fälligen Entwicklungsschub verpasst: Ausgedehnte Fußgängerzonen wurden errichtet und viele Straßenzüge begrünt.Trotz dieser umweltpolitischen Maßnahmen leidet die griechische Hauptstadt mit ihren rund 4 Millionen Einwohnern (vor allem bei einem Hitzestau im Sommer) nach wie vor unter der höchsten Schadstoffbelastung Europas. Nicht nur deshalb hat die Stadt noch immer nicht den besten Ruf: Nach wie vor assoziieren viele Athen in erster Linie mit Verkehrschaos, den bereits erwähnten Smog, der andauernden Hektik und die (in den letzten Jahren aufgrund der Finanzkrise wieder zahlreich gewordenen) Demonstrationen. Oder aber auch mit rasanten, auf Verkehrsregeln pfeifende Autofahrer, überbesetzten und lauten Motorrollern, ewigen Baustellen und streunenden Katzen. Natürlich sind auch das alles Dinge, die zumindest zu einem Teil das Bild Athens beschreiben. Temporäre Absperrungen, antike Ruinenlandschaften und Trümmerfelder gehören ebenfalls schon zum fixen Athen-Klischee, genauso wie die lauten Tavernen mit Rembetiko-Musik, die gelben Taxis (die man oft mit anderen teilen muß) und die Warteschlangen vor den antiken Stätten und den 'Peripteras' (das sind die vielen Kioske in der Stadt, an denen man oft bis in die frühen Morgenstunden so gut wie alles bekommen kann). Aber vielleicht machen gerade diese Eigenschaften den Reiz von Athen aus...
Die Athener haben jedenfalls ihre Lebensfreude und Gelassenheit noch immer nicht verloren, und das ist bei den derzeitigen wirtschaftlichen Bedingungen in Griechenland sicher nicht immer leicht.
Das antike Athen
Die Geschichte der griechischen Hauptstadt - benannt nach der „Göttin der Weisheit“ Pallas Athene - begann bereits in der Jungsteinzeit, vor etwa 7500 Jahren. Um etwa 1600 v. Chr. wurde im Bereich der heutigen Akropolis ein mykenischer Königspalast errichtet, von dieser Zeitepoche hat man etwas genauere Hinweise auf die Gründung der Stadt.
Unsere historische Besichtigungstour beginnt mit der wichtigsten Sehenswürdigkeit Athens und dem Nationalsymbol Griechenlands, der 'Akropolis'. Der Name 'Akropolis' bedeutet übersetzt 'über der Stadt', und bevor man das Wahrzeichen der Stadt erklimmt, empfehlen wir - vor allem in den heißen Sommermonaten - immer eine Flasche Wasser bei sich zu haben. Nachdem man es bis zum 'Beulé-Tor ' (dem Eingangstor der Akropolis) geschafft hat, steht man bereits direkt vor den Überresten der 'Propyläen': Die 432 v. Chr. fertiggestellte dorisch-ionische Eingangshalle mit ihren beiden Seitenflügeln wurde perfekt in das steile Gelände integriert. Hier befindet sich auch der (im Vergleich zu seinen berühmten Nachbarn) eher kleinere 'Nike-Tempel', welcher der gleichnamigen Göttin des Sieges geweiht wurde.
Das 'Parthenon' ist der größte Bau am weltweit berühmtesten antiken Hügel (und wohl auch dessen häufigstes Fotomotiv) und wurde von 447-438 v. Chr. aus Marmor erbaut. Der Tempel war der jungfräulichen Beschützerin der Stadt - 'Athena Parthenos' - gewidmet und ist gleichzeitig Synonym für die gesamte Akropolis.
Zum Abschluß unseres City Portraits über Griechenlands Hauptstadt wollen wir hier noch ein paar Ausflugsziele außerhalb des Zentrums vorstellen - Interessante Klöster in Athens Hausbergen und zwei touristische Highlights am Saronischen Golf: Piräus und Glyfada.

Die Klöster Kaisariani und Daphni
Ein interessantes Ausflugsziel im östlichen 'Hymettos-Gebirge' ist beispielsweise das Kloster Kaisariani mit seiner Kreuzkuppelkirche. Im Inneren des Sakralgebaüdes befinden sehenswerte Wandmalereien und Fresken, und der schön gestaltete Innenhof lädt zum etwas längeren Verweilen ein.
Das noch berühmtere Kloster Daphni liegt wiederum ziemlich genau am gegenüberliegenden Stadtrand Athens, im 'Aigaleos-Gebirge'. Es zählt (unter anderem aufgrund seiner kunsthistorisch wertvollen Mosaike) zu den wichtigsten Sakralbauten Griechenlands aus dem 11. Jahrhundert und steht (wie auch die Akropolis) auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Piräus
Bereits Themistokles bestimmte 493 v. Chr. das Gebiet des heutigen Piräus zum Hafen Athens. Heute ist die (etwa eine halbe Million Einwohner zählende) Hafenstadt mit ca. 19 Millionen Reisenden der größte Passagierhafen (und in den 'Top-Ten' der Containerhäfen) Europas. Hauptgrund dafür sind vor allem die zahlreichen Fährverbindungen zu den meisten griechischen Inseln. Sich hier am Hafenbecken zu orientieren, welches Schiff denn nun wann wohin fährt und wo genau es überhaupt ablegt, ist allerdings manchmal eine mittelgroße Herausforderung. Besser, man geht es mit der notwendigen griechischen Gelassenheit an und besucht zunächst eines der hier zahlreich vertretenen Reedereibüros. Hier buchen sowohl Rucksack-Touristen ihr 'Inselhüpfen' als auch Kreuzfahrtpassagiere ihre Luxuskabine.
Am schnellsten erreicht man Piräus mit der Metrolinie 1, die direkt am Hafen ihre Endstation hat. Aber auch die Vorortbahn verbindet Griechenlands 'Tor zur Welt' mit dem Athener Hauptbahnhof (eigentlich 'Larissa-Bahnhof') und darüber hinaus auch mit dem Flughafen.
Sollte bis zum Ablegen der Fähre noch etwas Zeit übrig sein, empfiehlt sich beispielsweise ein Besuch der beiden Jacht- und Fischerhäfen von Piräus, 'Mikrolimano' und 'Pasalimani' (Zea) mit seinen Fischrestaurants und Tavernen. Wer von altertümlicher Hochkultur noch nicht geug bekommen hat, kann eine Visite des Archäologischen Museums mit den Überresten des antiken Theaters einplanen.

Glyfada
Glyfada, etwa 12 Kilometer südlich des Stadtzentrums am Saronischen Golf gelegen - und vom 'Syntagma-Platz' bequem mit einer modernen Straßenbahnlinie zu erreichen - ist ein mondäner Bade- und Touristenort. Schöne Strände, repräsentative Villen und Hotels mit üppigen Gärten, zahlreiche Einkaufscenter sowie der großzügig angelegte Jachthafen 'Glyfada Marina'  prägen das Stadtbild. Darüber hinaus ist die mittlerweile knapp 100.000 Einwohner zählende Küstenstadt aber auch für ihre Szene bekannt und gilt außerdem als 'der' Treffpunkt von Athens Reichen, Schönen, Prominenten und Snobs. Wenn man vom 'Sehenswürdigkeits-Marathon' oder vom sommerlichen Hitzestau in Athen genug hat, empfielt es sich dennoch, hierher zu kommen und zu entspannen.
Von 'Omonia' nach' Syntagma' - Athener Spaziergänge
Unsere Tour beginnt am Omonia-Platz, an dem einige wichtige Straßen Athens zusammenfließen, der seine Blütezeit aber bereits etwas hinter sich hat. Etwa 700 Meter nördlich des Platzes - in der 'Straße des 28. Oktober' - befindet sich das 'Archäologische Nationalmuseum', das wahrscheinlich bedeutendste Museum Griechenlands.
Zu den wichtigsten Exponaten des 1874 von Ernst Ziller erbauten Gebäudes zählen unter anderem der (im 19. Jahrhundert von Heinrich Schliemann geborgene) 'Goldschatz von Mykene' (mit der bekannten 'Agamemnon-Maske'), der' Jüngling' und der 'Mechanismus von Antikythera', die 'Skulptur eines reitenden Knaben' (der so genannte 'Jockey vom Kap Artemision') oder die 'Dipylon-Amphore'. Rechts neben dem Museum befindet sich die Technische Universität Athens, im Jahr 1973 Schauplatz der Studentenproteste gegen die damalige Militärjunta.
Zurück am Omonia-Platz kann man sich noch eine Pause im traditionsreichen Kaffeehaus 'Neon' gönnen, bevor man seine 'Citytour' weiter plant. Von hier aus gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten, den Stadtrundgang Richtung Süden fortzusetzen - In beiden Fällen ist bei uns der 'Syntagma-Platz'  das 'Etappenziel': Entweder man geht direkt über die 'Panepistimiou-Straße' oder aber man nimmt den (weitaus längeren) Weg über die 'Athene-Straße', den 'Monastiraki-Platz' und die 'Ermou-Straße'. In dieser Reihenfolge wollen wir die beiden Touren nun kurz beschreiben:
Athens Altstadtviertel: Die Plaka
Ein Spaziergang durch Athens historisches Altstadtviertel - der 'Plaka' - gehört fast zum Pflichtprogramm jedes Touristen.
Das älteste Viertel der Metropole liegt zwischen der Akropolis und dem 'Syntagma-Platz'. Mit dem Stadtplan in der Hand lassen sich die engen, labyrinthartigen Gassen der Plaka am leichtesten erkunden. Die meisten Häuser stammen aus dem 19. Jahrhundert, einige der (meistens nur ein- oder zweistöckigen Gebäude) stehen sogar unter Denkmalschutz. Bekannt ist die Plaka aber vor allem auch als Tavernen- und Ausgehviertel, und diesem Ruf wird das Quartier auch voll und ganz gerecht. In den 1980er Jahren wurde begonnen, die Plaka großflächig zu sanieren und vom Autoverkehr zu befreien. Der eigenständige Charakter konnte durch diese Maßnahmen nicht nur erhalten, sondern sogar noch gestärkt werden.
Eine Vielzahl an Tavernen und Restaurants laden zum Verweilen und Genießen ein, auch von griechischem Fast-Food bis hin zum klassischen 'Kafenion' und zur urigen 'Ouzerie' ist hier alles vertreten. Hinzu kommen kleine Museen, Antiquitätengeschäfte aber auch die überall präsenten Souvenirläden, die mit ihrem Ramsch, Kitsch und Billigimitaten die Geldtaschen der Touristen erleichtern wollen. Wenn man sich ein wenig Zeit nimmt, findet man aber auch einige Geschäfte mit höherwertigen Produkten: Leder- und Keramikwaren, Schmuck, Schnitzereien und andere Handarbeiten oder aber auch hochkarätigen Wein und andere griechische Spezialitäten.
Die Plaka besitzt neben ihrem quirligen Leben aber auch einige der ältesten und schönsten Kirchen der Stadt, darunter die bekannte 'Mitropolis-Kathedrale'. Die Hauptkirche Athens wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus den Überresten anderer Sakralbauten errichtet. Rechts vom Haupttor steht eine kleinere, bereits im 12. Jahrhundert erbaute byzantinische Kirche, von den Athenern liebevoll auch 'kleine Mitropolis' genannt.
Beim gemütlichen Bummel durch das Viertel trifft man zudem auch auf eine Vielzahl an antiken Denkmälern und Gebäuden. In der 'Tripodon-Straße' befindet sich beispielsweise das 'Lysikrátes-Denkmal' (auch 'Laterne des Diogenes' genannt), da letztgenannter hier an dieser Stelle in seiner Tonne gelebt und aus selbiger auch gelehrt haben soll. An einer anderen Stelle des alten historischen Viertels - in der 'Tholou-Straße' Nummer 5 - wurde im Jahr 1837 die erste Universität der Stadt eröffnet.
Die belebte Adrianou-Straße ist die Einkaufsmeile der Plaka und beginnt bereits im äußersten Westen 'Monastirakis' (das Viertel beim gleichnamigen Platz wird im folgenden Kapitel näher vorgestellt) und durchzieht fast das gesamte Altstadtviertel, nur bei der Ausgrabungsstätte der Hadriansbibliothek ist sie kurz unterbrochen. Die Straße gilt als ältester Verkehrsweg Athens, das Haus Nummer 96 ist zudem das (angeblich) älteste noch erhaltene Gebäude der Plaka. Neben einem Besuch des hier befindlichen kleinen Museums lohnt sich ein Blick in den idyllischen Hinterhof.
Ist man am südlichen Ende der Plaka angelangt, kann man seinen Stadtrundgang noch bis zum Hadriansbogen (einem 18 Meter hohen Triumphbogen aus römischer Zeit) und den Resten des 'Olympieion' (den Tempel des Olympischen Zeus) fortsetzen. Ganz in der Nähe liegt auch das äußerst sehenswerte, im Jahr 2009 eröffnete Akropolis-Museum, wo die heikleren Fundstücke der verschiedenen Tempel nun endlich geschützt vor Witterung und Umweltbelastung dem interessierten Besucher präsentiert werden.
Archäologisches Nationalmuseum - ©1995 by BRUNELIK.AT
Parthenon - © by Martin Mayrhofer
Akademie (II) - ©1995 by BRUNELIK.AT
Bild oben:
Das klassizistische Gebäude der 'Akademie'
Der neben dem Parthenon bekannteste Tempel ist sicherlich das benachbarte (von 421 bis 406 v. Chr. erbaute) 'Erechtheion' mit seinen beiden Vorhallen, von denen die rechte (bzw. südlich gelegene) eine Besonderheit darstellt: Sechs Mädchenstatuen (die 'Karyatiden') tragen das komplette Dachgebälk.
Etwas weiter westlich von der Akropolis befindet sich der Areopag, in der Antike der Tagungsort des 'obersten Rates'. Auf dem riesigen Felsen mit schönem Ausblick auf die Stadt hat der Apostel Paulus den Athenern einst seine christliche Lehre verkündet.
Am Südhang der Akropolis finden sich einige weitere bekannte Schätze der Antike: Das 'Dionysos-Theater' wurde im 5. Jahrhundert v. Chr. errichtet und gilt als Geburtsstätte des Theaters. Hier enstand das klassische Drama mit den Tragödien von Aischylos, Sophokles und Euripides und den Komödien von Kratinos und Aristophanes. Mehr als 15 000 Zuschauer haben hier seinerzeit beim Besuch von Theaterstücken, Tänzen oder Chorgesängen Platz gefunden.
Rechts vom Dionysos-Theater befand sich ein zusätzliches, überdachtes Musiktheater (das 'Odeion des Perikles'), von dem heute allerdings nur mehr die Fundamente vorhanden sind. Die 'Stoá des Eumenes' (eine 163 Meter lange Säulenhalle) verbindet das Dionysos-Theater mit dem 'Odeion des Herodes Atticus'. Es ist das älteste erhaltene antike Theater, das einmal überdacht war und beeindruckt bis heute mit seiner hervorragenden Akustik. Aufgrund seiner historischen Kulisse ist es zudem ein beliebter Veranstaltungsort für Konzerte oder Theateraufführungen.
Nördlich der 'Stoá des Eumenes' (und zwar direkt unterhalb des Pantheons) sind noch die Reste des 'Asklipion' zu sehen. Der Tempel wurde zu Ehren des gleichnamigen Gottes der Gesundheit erbaut.
Am schönsten ist der Blick auf das Wahrzeichen der griechischen Hauptstadt vom benachbarten Philopappos-Hügel (auch 'Musenhügel' genannt), auf dem sich auch das Grabmal des gleichnamigen Wohltäters aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. befindet. Nördlich davon - auf dem Hügel 'Pnyx' - tagte einst die Athener Volksversammlung. Eine in den Fels gebaute Rednertribüne und Reste eines Sonnenuhr-Fundaments zeugen von der Zeit zwischen 600 und 400 v. Chr.
Etwas weiter nordwestlich der Altstadt liegt der 'Lykavittos-Hügel', der ebenfalls eine wunderbare Aussicht auf die Athener Innenstadt bietet. Auf dessen höchster Erhebung befindet sich die 'Agios Georgios-Kirche', etwas weiter unterhalb auch ein Theater. Der Aufstieg ist am besten vom Stadtteil Kolonaki aus mit der Standseilbahn zu bewältigen.

Eine weitere berühmte und sehenswerte archäologische Stätte Athens ist die 'Agora', deren Bezeichnung übersetzt etwa 'Ort der Versammlung' bedeutet. Sie war über 1000 Jahre lang Mittelpunkt des öffentlichen und geschäftlichen Lebens der Athener und das Pendant zur göttlichen Erhabenheit der Akropolis. Zu deren Füßen gelegen war dieser Marktplatz vor 2500 Jahren nicht nur das Zentrum des Handels und der Wirtschaft, sondern vor allem auch die Wiege der Demokratie und der Wissenschaft: Hier revolutionierten Solon, Kleisthenes und Perikles das politische System, lehrten Philosophen wie Sokrates, Platon, Aristoteles und Diogenes.
Da die meisten der zahlreichen antiken Gebäude im Laufe der Jahrhunderte begraben und überbaut wurden, gestaltete sich die Freilegung der Agora im Jahr 1931 als schwieriges Unterfangen. Erst seit einigen Jahren ist hier eine Art archäologischer Park entstanden, in welchem man gemütlich spazieren gehen kann.
Unser Rundgang in der Agora beginnt bei einem der am besten erhaltenen Tempel des antiken Griechenlands, dem bekannten Hephaistos-Tempel. Er wurde wurde etwa Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. aus Marmor im dorischen Stil erbaut und war dem Gott der Schmiedekunst gewidmet. Eine etwas kleinere Nachbildung vom Tempel des Hephaistos stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert: Der 'Theseustempel' im Volksgarten in > Wien. Beim Hephaistos-Tempel stand früher auch das 'Buleuterion' (eine Art antikes Rathaus) und sein dazugehöriger, benachbarter Rundbau 'Tholos'.
Im Zentrum der Agora befand sich der 'Ares-Tempel' (zu Ehren des Kriegsgottes Ares), das 'Odeion' (ein überdachtes Musiktheater ähnlich wie jenes beim Dionysos-Theater) und der so genannte 'Altar der zwölf Götter'.

Erwähnenswert sind auch die ehemaligen Säulenhallen, in denen unter anderem die Philosophen lehrten. Neben der 'Attalos-Stoá' - welche vollständig rekonstruiert wurde und heute als Museumsbau dient und die archäologischen Fundstücke der Agora beherbergt - wollen wir ergänzend noch die 'Poikile-, die 'Basileios' und die 'Süd-Stoás' erwähnen. In der Nachbarschaft der letztgenannten (südlich gelegenen) Säulenhallen konnten unter anderem die Überreste des 'Nymphaion' (einem Brunnenhaus), des 'Süd-Ost-Tempels' und der 'Heliaia' (das Gerichtsgebäude, in dem Solon das Volksgericht abhielt) freigelegt oder zumindest bestimmt werden.
Von der direkt an die Plaka angrenzenden 'Römischen Agora' (aus den Zeiten der Herrschaft von Julius Cäsar und Kaiser Augustus) fällt ein Gebäude besonders auf: Der achteckigen 'Turm der Winde' (ca. 40 v.Chr.), der zu den besterhaltendsten antiken Bauwerken Athens zählt. Jede seiner acht Seiten ist jeweils mit einem Windgott-Fries und einer Sonnenuhr versehen, das Gebäude diente als Wetterstation, im Inneren befand sich eine Wasseruhr. Der Turm war darüber hinaus auch Vorbild für viele künftige oktogonale Bauten. Sonst sind auf diesem Gelände nur noch einige Säulen einer ehemaligen Markthalle zu sehen.
In ihrem heutigen Zustand lässt sich das einstige Aussehen der Stadt mit ihren vielen historischen Stätten und Heiligtümern nur noch mit Phantasie erahnen.Der Hügel der Akropolis war zu antiken Zeiten für die Griechen das 'Zentrum der Welt'. Und irgendwie hat man noch immer das Gefühl, daß hier oben Götter thronen könnten: In Würde gealtert würden sie - meistens zufrieden und vielleicht nur manchmal besorgt - auf das Häusermeer zu ihren Füßen blicken...
Bild oben:
Das 'Parthenon' auf dem Akropolis-Hügel zählt zu den beeindruckendsten Tempelbauten Griechenlands
Anafiotika - Kykladendorf im Herzen Athens
Ein kleiner Umweg bei einem Bummel durch die Plaka, der sich in jedem Fall lohnt, ist 'Anafiotika': Das Kykladendorf grenzt unmittelbar an die Plaka und liegt direkt unterhalb des Akropolis-Felsens. Zudem ist der idyllische Ort zwischen zwei interessanten Kirchen eingebettet: Am westlichen Rand liegt die Basilika 'Agios Simeon' ('St. Simeon') aus dem 17. Jahrhundert, und am gegenüberliegenden Ende befindet sich die 'Agios Georgios'-Kirche ('St. Georg auf dem Felsen'), die möglicherweise noch einige Jahrhunderte älter ist als die Erstgenannte. Das kleinste Athener Stadtviertel entstand ab dem Jahr 1841 durch die Ansiedlung eingewanderter kykladischer Handwerksfamilien (von den Inseln Anafi und Naxos - daher auch der Name), welche von der damals schnell wachsenden griechischen Hauptstadt als billige Arbeitskräfte benötigt wurden. Das Problem war allerdings, dass diese Gegend kurz zuvor zu einer Art archäologischen 'Sperrzone' umgewidmet wurde und hier keinerlei Baubewilligungen seitens der Stadt vorlagen. Die Behörden konnten allerdings die rasch begonnene und rege Bautätigkeit am Nordhang der Akropolis nicht mehr stoppen, und so entstand mitten in Athen ein liebenswertes, typisches Kykladendorf.
Anafiotika besitzt allein schon aufgrund seiner Bauweise ein besonderes Flair und ist deshalb mittlerweile auch eine fixe Touristenattraktion geworden: Die durch die Hanglage gestaffelten, kubischen Häuser mit ihren weiß gekalkten Wänden, Terrassendächern und den bunten Fenstern und Türen hinterlassen einen pittoresken Eindruck. Und die engen, treppenreichen und teilweise weiß getünchten Gassen und Wege, die von gemauerten Gärten, Blumentöpfen und rankenden Bougainvillea gesäumt werden, verleihen der Siedlung ihren zusätzlichen malerischen Charme.
Die Gassen von Athens Kykladendorf tragen bis heute keine Namen, nur die (heute noch etwa 40 verbliebenen) Häuser - Sie werden teilweise immer noch von den Nachfahren der ursprünglichen Einwanderer bewohnt - haben Nummern. Wenn die Siedlung von der Stadtverwaltung auch mittlerweile geduldet wird, so müssen die Bewohner Anafiotikas dennoch bis heute um ihr Wohnrecht, den Erhalt und den Denkmalschutz ihres Großstadtidylls kämpfen...
Am Boulevard 'Eleftherios Venizelos' (oder eben 'Panepistimiou-Straße' - wie sie die meisten Athener immer noch nennen) befindet sich (etwa auf halber Strecke zwischen Omonia- und Syntagma-Platz) ein eindrucksvolles und sehenswertes klassizistisches Gebäudeensemble, die so genannte 'Athener Trilogie':
In der Mitte präsentiert sich das 1842 vom dänischen Architekten Hans Christian Hansen erbaute Universitätsgebäude, links davon steht die Nationalbibliothek und rechts davon die Akademie (mit dem davor platzierten Sokrates-Denkmal). Die beiden letzteren Gebäude stammen von seinem bekannteren Bruder Theophil Hansen, der nach seiner 'Athener Zeit' schließlich in > Wien weitere große Erfolge feierte: Er entwarf dort im Zuge des Ringstraßenbaus unter anderem das Parlamentsgebäude, den Musikverein und die Börse.
Biegt man in die direkt auf der gegenüberliegenden Seite der Universität gelegene Straße ein, so erreicht man nach etwa 100 Metern das 'Museum der Stadt Athen', wo alte Pläne, Modelle und Fotografien der griechischen Hauptstadt gezeigt werden.
Nur zwei Häuserblocks weiter südlich liegt das 'Historische Nationalmuseum' (im Gebäude des ehemaligen Parlaments untergebracht) mit unterschiedlichen Sammlungen von Ende des Mittelalters bis zum Zweiten Weltkrieg. Von hier sind es etwa fünf Gehminuten bis zum Syntagma-Platz.
Entscheidet man sich am Omonia-Platz, die Athene-Straße ('Athinas') in Richtung Süden entlang zu spazieren, trifft man nach etwa 200 Metern auf das 1872 errichtete Rathaus, weitere 100 Meter Richtung Süden befindet sich an der linken Straßenseite die Athener Markthalle ('Kentriki Agora' oder auch 'Varvakios-Markt' genannt). Die kulinarischen Genüsse Griechenlands sind bekanntermaßen zahlreich und üppig: Sie reichen von Souvláki, Gyros und Moussaka bis hin zu köstlichen Fischgerichten. Auf dem Athener Zentralmarkt wird neben Fisch und Fleisch auch alles angeboten, was man zu deren Zubereitung benötigt. In verschiedenen Gängen werden im 'Bauch Athens' fangfrische Fische, Fleisch, Früchte, Gemüse und einige andere Spezialitäten angeboten. Die Markthalle wurde übrigens an der Stelle eines ehemaligen Marktplatzes errichtet und im Jahr 1886 eröffnet.
Interessant ist sicherlich auch ein Abstecher in den Stadtteil Psirri, der auf der rechten Seite der Athene-Straße beginnt, im Westen bis zur Piräus-Straße reicht und im Süden von der Ermou-Straße begrenzt wird. Diese Ecke Athens hat sich von einem ehemaligen Gewerbe- und Rotlichtviertel zum Szeneviertel mit Bars, Cafés und Ateliers gewandelt. Am westlichen Ende von Psirri befindet sich eine historisch interessante Grünoase: Der freigelegte antike Friedhof 'Kerameikos', wo zum Teil über 3000 Jahre alte Fundstücke entdeckt wurden und auch im dort befindlichen Museum zu bestaunen sind.
Am Ende der Athene-Straße liegt der 'Monastiraki-Platz' (benannt nach einem ehemaligen Kloster, an welches nur mehr eine kleine Kirche erinnert), der 'Eingang' in das gleichnamige Stadtviertel mit seinen Antiquitätenläden, Straßenhändlern und dem bekannten, quirligen Flohmarkt. Unweit des Platzes (in Richtung Akropolis-Hügel) kann man die historischen Überreste der Hadriansbibliothek (erbaut um 132 n. Chr.) besichtigen.
Lässt man nun die Stadtviertel Monastiraki und Plaka rechts liegen, gelangt man über die Einkaufsmeile 'Ermou-Straße' (Athens längster Fußgängerzone mit den üblichen internationalen Ketten) - vorbei an der sehenswerten 'Kapnikarea-Kirche' aus dem 11. Jahrhundert - schließlich zum geschäftigen 'Syntagma-Platz' ('Platz der Verfassung').

Hier legte im Jahr 1836 der erste griechische König Otto von Wittelsbach den Grundstein für das neue Königsschloss, Architekt war der Deutsche Friedrich von Gärtner. Das Gebäude wurde bis 1910 als königliche Residenz genutzt, seit dem Jahr 1933 haben hier sowohl das griechische Parlament als auch der griechische Präsident ihren Sitz.
Vor dem Parlamentsgebäude ('Vouli') befindet sich das 'Grabmal des unbekannten Soldaten', wo die so genannten Evzonen die Ehrenwache halten. Teil der historischen Tracht der Wache ist ein 400 Falten zählender Rock (als Symbol für die 400 Jahre türkischer Fremdherrschaft), eine so genannte 'Fustanella'.

Etwa 300 Meter westlich des Syntagma-Platzes befindet sich das 'Benaki-Museum', bekannt für seine umfangreichen Exponate, die von prähistorischer Zeit bis ins 19. Jahrhundert reichen.
Das historische 'Hotel Grande Bretagne' an der Nordseite des Platzes stammt aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und zählt zu den ersten Adressen in Europa. Prominente Gäste geben sich hier bis heute die Türklinke in die Hand. Das Gebäude mit luxuriösen Interieur und 'Haute Cuisine' wurde in den 1950er Jahren umfangreich saniert und aufgestockt, das ursprüngliche Aussehen hat man allerdings weitgehend erhalten.
Einen Häuserblock weiter nördlich des Hotels (an der 'Eleftherios Venizelos'-Straße) kann man sich im ehemaligen Literatencafe Zonar's durch eine große Auswahl an Konditorwaren und  Süßspeisen kosten. Sollte man sich für die Tour-Variante über die 'Athene-Straße' entschieden haben, hat man dennoch nichts verpasst: Vom Kaffeehaus sind es ca. 250 Meter bis zur 'Athener Trilogie' und gerade einmal einen Häuserblock bis zum 'Historische Nationalmuseum'.
Sokrates-Denkmal - ©1995 by BRUNELIK.AT
Akademie (I) - ©1995 by BRUNELIK.AT
Zentrale Markthalle - ©1995 by BRUNELIK.AT
Bild oben:
Das 'Archäologische Nationalmuseum' beherbergt  Griechenlands wichtigste antike Sammlungen...
Bilder (von links nach rechts):

1. Die 'Zentrale Markthalle' in
      der Athene-Straße

2. Dritter Teil der 'Athener
      Trilogie': Die 'Akademie'

3. Das 'Sokrates-Denkmal' vor
      der Akademie
Erholung bietet den Athenern und seinen zahlreichen Besuchern der 'Nationalgarten' hinter dem Parlamentsgebäude, ein krasser Gegensatz zum geschäftigen Treiben der Stadt. Im teilweise bereits dicht verwachsenen Park ist es vor allem an heißen Sommertagen ratsam, einen der zahlreichen schattigen Plätze aufzusuchen, eine Pause einzulegen und - umgeben von alten Bäumen, Palmen und anderen üppigen Pflanzen - die Ruhe im Grünen zu genießen.
Am südlichen Ende des Nationalgartens befindet sich das 'Záppeion': Das halbrunde, neoklassizistische Bauwerk mit seiner sehenswerten Hauptfront und einem von Säulengängen umfassten runden Atrium in der Mitte wurde ebenfalls von Theophil Hansen entworfen und 1888 fertiggestellt. Bereits bei seiner Erbauung war das Zappeion als Mehrzweckgebäude ausgerichtet und dient noch heute unter anderem für Ausstellungen und Kongresse.
Südöstlich des Parks liegt das (auf den antiken Fundamenten des ursprünglichen Stadions erbaute) 'Panathinaiko-Stadion', Austragungsort der meisten Wettkämpfe bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit im Jahre 1896. Nur wenige hundert Meter weiter südlich befindet sich der 'Erste Athener Friedhof', bekannt für seine historischen Grabmäler und Mausoleen und letzte Ruhestätte zahlreicher prominenter Künstler, Politiker und anderer Ehrenbürger.
Ehrenwache - © by Martin Mayrhofer
Bild oben:
Die 'Evzonen' bei der Ehrenwache am 'Grabmal des unbekannten Soldaten' vor dem griechischen Parlament